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Der erste Schritt ist der schwerste

Leonard mit seiner Mama Susan

“Es erfordert sehr viel Stärke, sich in einem ersten Schritt einzugestehen

• dass Kraftreserven nicht unendlich reichen,
• dass man keine schlechte Mama ist, wenn man die Entlastungsleistungen des Kinderhospizes annimmt,
• dass man schon eine Menge an Zeit braucht, um auch Loslassen zu können,
• dass man nach etlichen Jahren auch erst wieder lernen muss, bewusst Zeit für sich alleine zu genießen, um dann wieder mit Energie das Leben mit seinem besonderen Kind meistern zu können.

Wenn der erste Schritt getan ist und man sieht, mit wieviel Hingabe und Sorgfalt im Kinderhospiz Bärenherz betreut wird, fällt nach ein paar Tagen ein riesiger Rucksack von einem ab. So ging es mir, als ich zuerst im Frühjahr 2019 das Hospiz ansah.

Geduldig und versiert, zeigte und erklärte man mir alles. Ich fühlte mich im Gespräch sehr verstanden, mir konnten die ersten Ängste genommen werden und wir vereinbarten einen Termin für eine Schnupperwoche, die ich dann terminlich festmachen konnte und es war auch kein Problem, alle Eventualitäten zu besprechen.

Eine Elternwohnung, übrigens sehr liebevoll eingerichtet, wurde dazu eingebucht und so kam ich mit meinem besonderen Jungen und seiner gesunden Schwester zu Besuch.

Leonard nahm die Schwestern gut an, ich konnte immer nach Wunsch bei ihm sein, aber es wurde mir auch leichtgemacht, ihn abzugeben. Meine Tochter und ich wurden gut dabei betreut, wir konnten jederzeit Fragen stellen, und wir erkundeten die schöne Gegend nebenbei.

Die Woche verging wie im Flug und wir waren uns sicher, dass wir angekommen waren. Ich glaube als Mama, dass Eltern, nicht verzweifeln müssen, wenn sie zu Beginn einige Bedenken haben. Man kann und muss nicht alles ALLEINE schaffen. Ich konnte nach dem Bärenherzbesuch mit mehr Power wieder in den oft stressigen Alltag gehen.

Bei meinem nächsten Aufenthalt blieb ich 2 Nächte mit dort und fuhr dann ein paar Tage nach Hause. Es war kein Problem, zwei tägliche Anrufe, ob alles okay wäre, beruhigten mich. Als ich einen Tag vor der geplanten Abreise wieder ins Bärenherz kam, strahlte mein Sohn.
Ich bin wirklich sehr froh, dass es Menschen gibt, die ihren Beruf als Berufung sehen. Insgesamt muss ich sagen, ich bin reich beschenkt wurden. Mit Hilfe, Zeit, netten und mutmachenden Gesprächen sowie Begegnungen.

Ich blicke auf alles, was mir begegnet, seitdem es meinen Sohn gibt, tiefgründiger und durch den Umgang mit all diesen besonderen Kindern, Eltern und all den freundlichen Schwestern, Erzieherin und ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern bin ich als Mama und Frau stetig gewachsen.
Vielen, vielen Dank aus vollstem Herzen!”